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Bürgerstiftung fördert klimaresistente Baumart – Drei Tannengatter im Stadtwald Taunusstein eingerichtet

Im Taunussteiner Stadtwald wachsen kleinere Bestände älterer Weisstannen mit zahlreichen Tannenkeimlingen. Die Weisstanne hat in den letzten Jahren bei Forstwissenschaftlern hohe Erwartungen in ihre Klimaresistenz geweckt, da sie auch in tieferen Lagen gute Wuchsleistungen zeigt, wenig Schädlingsbefall aufweist und mit ihren tiefen Wurzeln den Stürmen trotzt. Allerdings können die Keimlinge oft nicht grösser werden, weil sie wegen ihrer wohlschmeckenden, weichen Nadeln stark vom Wild verbissen werden.

Die Tanne hat sehr gute Holzeigenschaften und ist vielfältig nutzbar. Die Holzindustrie benötigt einen großen Anteil an Nadelholz. Durch die Kalamitäten der letzten Jahre (Borkenkäfer, Windwurf, Trockenheit) ist der bisherige „Brotbaum“ der Forstwirtschaft, die Fichte, weitgehend ausgefallen und muss durch andere Nadelhölzer ersetzt werden.
Dafür wurde meist die Douglasie eingesetzt, die aber nicht die ökologische Qualität der Tanne aufweist (u. a. saure Nadelstreu, beginnende Schädlingsanfälligkeit, z. B. auf der Hohen Wurzel). So könnte die Weisstanne eine wichtige Nadelbaumart im Wirtschaftswald werden.

Um den Aufwuchs der jungen Tannen ohne Wildverbiss zu ermöglichen, hat die Bürgerstiftung Unser Land! zusammen mit dem BUND Taunusstein und in Absprache mit der Stadtverwaltung und HessenForst ein Wildschutzgatter für junge Tannen finanziert. Dieses Pilotprojekt soll als Vorbild für die Eignung der Tanne als resiliente Nadelbaumart im Klimawandel dienen. Zur Erfolgskontrolle ist ein jährliches Monitoring des Aufwuchses vorgesehen.

Die Stadt Taunusstein hat in Kooperation mit HessenForst zuerst zwei Tannengatter ostwärts Georgenthal eingerichtet. Ein weiteres Gatter in einem Weisstannen-Rotbuchenmischwald südostwärts Wingsbach mit zahlreichen Samenbäumen und viel Naturverjüngung im Keimlingsstadium, die aber offensichtlich nicht groß wird wurde zwischenzeitlich auch fertiggestellt.

[Text und Fotos: Dr. Wolfgang Ehmke]