Hans-Joachim Becker ist 66 Jahre alt, von Beruf Dipl. Ingenieur (FH) für Landespflege und seit 2017 im Ruhestand. Beim Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises war er zuständig für Kreisentwicklung. Er ist Stellvertretender Vorsitzender“ der NABU-Ortsgruppe Idstein, wirkt im NABU Kreisvorstand mit und wurde in den Stiftungsrat von Unser Land gewählt.
Welche Aufgaben sollte die Stiftung erfüllen?
Der Rheingau-Taunus weist eine vielfältige einzigartige Kulturlandschaft mit hoher biologischer Vielfalt auf engem Raum auf. Es gilt, diesen vielfältigen Natur und Kulturraum nachhaltig zu entwickeln. Hierzu leistet „Unser Land“ seit Jahren mit Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie mit der Förderung von Projekten einen wichtigen Beitrag. Sie kann über ökologische Zusammenhänge aufklären und zu einem Ausgleich unterschiedlicher Interessen beitragen.
Welchen Eindruck hat die Stiftung bisher auf Becker gemacht?
Ich habe die Arbeit der Stiftung von Anfang an verfolgt. Insbesondere überparteilische, fachübergreifende und ehrenamtliche Zusammenarbeit und der Aufbau eines Netzwerkes sind hervorzuheben. Beeindruckend ist ihre Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zu aktuellen Umweltthemen. Aus meiner Sicht ist es von wesentlicher Bedeutung, dass sich die Stiftung vehement für die Anerkennung unser Region als UNESCO-Biosphäre einsetzt und sich bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie maßgebend einbringt.
Welchen Beitrag will Becker als Stiftungsrat leisten?
Als Mitglied eines Naturschutzverbandes bewegt mich besonders der Klimawandel, der Flächenverbrauch durch Siedlung und Infrastuktur sowie die monostrukturierte Bodennutzung. Der hohe Einsatz von chemischen Pflanzen- und Schädlingsbekämpfungsmitteln hat wesentlich zum drastischen Artenrückgang beigetragen. Nach dem Motto „Strukturvielfalt ist Artenvielfalt“ werde ich dafür werben, dass natürliche Habitate erhalten und in ausgeräumten Agrarlandschaften sowie im Siedlungsbereich natürliche Strukturen wie Feldhecken, Blühflächen, natürliche Gewässer und naturnahe Gärten entstehen. Ich werde ich mich für eine nachhaltige Entwicklung und schonenden Umgang mit den Ressourcen einsetzen. Gerade eine gemeinsame Biosphärenregion Rheingau-Taunus, Wiesbaden und Main-Taunus-Kreis bietet die Chance dafür.