Um dem Luchs im Rheingau-Taunus auf die Spur zu kommen, hat die Bürgerstiftung Fotofallen finanziert. Sie werden von den Luchsbeauftragten benutzt und gewartet, die aufgrund ihrer Kenntnisse auch die Aufstellungsorte im Rheingau-Taunus-Kreis ausgewählt haben. Die Fallen werden an Standorten platziert, zu denen Luchshinweise vorliegen, die auf ein gelungenes Foto der größten Wildkatze Europas hoffen lassen. Außerdem förderten wir den Einsatz eines Spürhundes für genetische Luchsnachweise
Die Bürgerstiftung beteiligt sich damit an den Bemühungen zur Rückkehr des Luchses und dessen Monitoring. Er galt als ausgerottet, da 1833 im Odenwald der letzte Luchs erlegt worden sein soll. Aber 150 Jahre später sahen Forstarbeiter im Kellerwald ein rehgroßes Tier. Als es herankam, erkannten sie Stummelschwanz und Pinselohren – ein Luchs, die erste Sichtung in Hessen.
Vor allem aus Nordhessen liegen inzwischen zahlreiche Nachweise durch Fotofallen, Telemetrie und Beobachtungen vor. Die Fotographien ermöglichen durch Vergleich der individuellen Fleckung die Identifizierung der einzelnen Tiere und die Feststellung, ob ein Luchs sich dauerhaft angesiedelt oder sogar vermehrt hat.
Die Fotofallen werden ausgelöst, wenn sich ein Objekt im Sensorbereich bewegt. Die Apparate werden von Luchsbeauftragten kontrolliert. Im Rheingau-Taunus sind das Gerd Bauer und Reinhold Worch. Gegebenenfalls platzieren sie die Kameras kurzfristig um, wenn zum Beispiel ein „luchsverdächtiger“ Riss an einer anderen Stelle neuen Erfolg verspricht.
In den jährlichen Berichten des Arbeitskreises Hessenluchs, der sich mittlerweile auch mit der Wiederkehr der Wölfe befasst, sind auch Hinweise auf Luchse im Rheingau-Taunus verzeichnet.